RAID-Controller Sterben als Supergau

Was passiert, wenn nicht eine Festplatte in einem RAID-Verbund, sondern der RAID-Controller selbst den Geist aufgibt? Das ist ein Thema, darüber hatte ich mir bisher so überhaupt keine Gedanken gemacht, sondern wohl eher unbewusst unterstellt, in solch einem Fall neues Gehäuse, alte Platten rein und fertig. Allerdings so einfach ist es dann wohl doch nicht.

RAID-Verbund

Denn die Sicherung der Daten auf zwei oder mehr Festplatten stellt sicherlich eine große aber unter Umständen — eine nur scheinbare Sicherheit dar. Fällt der Controller ganz aus oder wird das Dateisystem dadurch lediglich korrumpiert, ohne dass dies unmittelbar bemerkt wird, dann lassen sich die Daten nur mit viel Aufwand oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr lesen.

Während es bei einem reinen RAID1 noch relativ einfach ist, eine einzelne Festplatte manuell auszulesen, schaut das bei einem RAID5, RAID6 oder höher schon ganz anders aus — sollte der RAID-Controller sich dort plötzlich verabschieden, denn dann sind sämtliche Daten mit hoher Wahrscheinlichkeit unwiederbringlich verloren bzw. nur mit hohem Aufwand und reichlich Glück, von den Kosten reden wir an dieser Stelle nicht, wiederherstellbar.

Was ist überhaupt ein RAID?

Von einem RAID-Verbund wird gesprochen, wenn physisch voneinander getrennte Festplatten innerhalb eines Systems logisch miteinander verbunden werden und genau das passiert mit Hilfe eines RAID-Controller. RAID steht dabei für die Bedeutung “Redundant Array of Independent Disks”. Der RAID-Controller als eine Komponente innerhalb eines Computers oder eben eines NAS organisiert die Kommunikation von mehreren Festplatten in einem RAID-Verbund und stellt so die RAID-Funktionalität zur Verfügung.

Mögliche Probleme bei einem RAID

Während es beim Ausfall einzelner Festplatten in einem RAID-Verbund relativ einfach möglich ist, diese auf Grund der aktivierten Spiegelung (nicht RAID0) zu ersetzen, dazu einfach die defekte Festplatte gegen eine Neue austauschen und den Rest erledigt dann das System, so schaut das beim Ausfall des RAID-Controllers schon ganz anders aus.

Hat man ein höheres RAID als RAID1 im Einsatz, in dem die Daten auf zwei Festplatten lediglich gespiegelt werden, beispielsweise RAID5 oder höher, dann verteilt der RAID-Controller sämtliche Daten auf mehreren Festplatten. Fällt dieser dann aus, dann gibt es so richtig Action, denn dann fällt das gesamte RAID aus, für dessen Steuerung der Controller zuständig ist oder in solch einem Fall war.

Jetzt einfach den Controller zu ersetzen ist sicherlich möglich aber es soll so gut wie unmöglich sein, dass der neue Controller den Inhalt des bisherigen RAID-Verbundes, also die verteilten Daten auf den einzelnen Festplatten einfach so lesen kann; unabhängig davon, ob der defekte Controller diese nicht zuvor sogar schon korrumpiert hat, bevor er letztlich den Geist ganz aufgab.

Denn dann muss der RAID-Verbund mit einem neuen Controller neu aufgesetzt werden, einhergehend mit vollständigen Verlust der auf den Festplatten enthaltenen Daten.

Die Lösung bei einem defekten RAID-Controller

Eine vorbeugende Lösung sollte sein, sich nicht nur auf ein tägliches Backup der Macs und der auf den im NAS gespiegelten Daten zu verlassen, sondern den Inhalt der Festplatten im NAS ebenfalls noch zusätzlich durch ein Backup zu sichern. Wir sichern hier nicht nur einmal sondern mehrfach täglich und unsere Macs und einzelne Ordner auf unserem NAS sogar stündlich.

Das ist schon allein deshalb wichtig, weil wir hier weitestgehend papierlos arbeiten und es nicht vorstellbar wäre, wenn allein die digitalisierten Dokumente eines ganzen Arbeitstages verloren gehen würden.

QNAP NAS TS-269 Pro

Bisher wurde das NAS auf eine daran angeschlossene, externe Festplatte gesichert. Künftig passiert das auf ein zweites NAS, wenn ich die Funktionalität NAS to NAS bzw. den Rsync dann endlich mal zum Laufen bekomme, denn derzeit lässt die Synology es nicht zu, dass unser QNAP Daten darauf schreibt, obwohl sämtliche Rechte korrekt eingerichtet wurden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Da ich bisher vergeblich schon reichlich Zeit damit zugebracht habe, eine Lösung zu finden, würde ich mich über Hilfe sehr freuen. Die Verbindung beider NAS funktioniert einwandfrei, auch die Ordnerauswahl mit Quell- und Zielordner. Ebenfalls ist es möglich, unter OS X in den Sicherungsordner auf der Synology zu schreiben, nur eben das QNAP darf das nicht. Wer also eine Idee, einen Lösungsansatz hat, bitte her damit.

1 Kommentar

  1. Das Problem kenn ich. Bei unserem Firmenserver ist mal der RAID-Contoller abgeraucht. Backup war da, doch Schweißperlen bekommt man dennoch. Zumal der Betrieb erst mal steht. Gott sei Dank hatte unser Systemhaus noch einen baugleichen Controller auf Lager.

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